Die Kanarischen Inseln, im Atlantik vor der Küste Nordafrikas gelegen, beeindrucken durch eine Vielfalt an spektakulären Landschaften. Unter den zahlreichen Naturwundern stechen die Vulkanlandschaften besonders hervor: Ihre bizarren Felsformationen, schwarzen Sandstrände, zerklüfteten Krater und dampfenden Fumarolen machen die Kanaren zu einem Paradies für Naturfreunde und Abenteurer.
In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die faszinierendsten Vulkanlandschaften der Kanaren – ein Naturerlebnis, das Sie nicht verpassen sollten.
1. Teide-Nationalpark (Teneriffa)
Der Teide-Nationalpark auf Teneriffa, ein UNESCO-Weltnaturerbe, beherbergt den höchsten Berg Spaniens, den beeindruckenden Pico del Teide. Mit einer Höhe von 3.715 Metern thront er majestätisch über der Insel und ist von einer surrealen Vulkanlandschaft umgeben, die an eine Mondlandschaft erinnert. Schwarze Lavafelder, Krater und eine einzigartige Flora und Fauna machen den Nationalpark zu einem der größten Highlights der Kanaren.
Tipps für Ihren Besuch:
- Seilbahnfahrt auf den Gipfel: Eine Fahrt mit der Seilbahn bringt Sie in nur acht Minuten auf 3.555 Meter Höhe. Für die letzten Meter bis zum Gipfel benötigen Sie eine Genehmigung, die Sie vorher online reservieren sollten.
- Wanderungen und Sternenbeobachtung: Der Nationalpark ist ideal für Wanderungen. Abends verwandelt er sich in eine der besten Regionen Europas zur Sternenbeobachtung, denn durch die klare Luft und geringe Lichtverschmutzung sind die Bedingungen hier ideal.
2. Nationalpark Timanfaya (Lanzarote)
Lanzarote ist bekannt für seine vulkanische Landschaft, die besonders im Nationalpark Timanfaya beeindruckt. Die sogenannten "Feuerberge" entstanden bei einem Ausbruch im 18. Jahrhundert, der über sechs Jahre andauerte. Heute zieht der Nationalpark mit seinen roten, braunen und schwarzen Lavafeldern sowie dampfenden Fumarolen jährlich tausende Besucher an.
Highlights im Timanfaya-Nationalpark:
- Montañas del Fuego (Feuerberge): Bei einer geführten Busfahrt erleben Sie die Vulkanlandschaft hautnah. Der Reiseleiter erklärt Ihnen spannende Details über die Geschichte und die geothermische Aktivität des Vulkans.
- Kulinarisches Erlebnis: Im Restaurant El Diablo können Sie Gerichte probieren, die auf einem vulkanischen Grill zubereitet werden – eine einmalige Erfahrung!
3. Caldera de Taburiente (La Palma)
La Palma, auch bekannt als "Isla Bonita", ist die grünste Insel der Kanaren und beeindruckt durch die Caldera de Taburiente. Dieser 1.500 Meter tiefe Vulkankrater ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Die Caldera de Taburiente ist von Wäldern und Wasserfällen umgeben und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus Sie atemberaubende Panoramablicke genießen können.
Highlights der Caldera de Taburiente:
- Wanderungen: Die Region bietet zahlreiche Wanderwege. Die "Ruta de los Volcanes" führt entlang einer Reihe von Vulkanen und ist eine der beliebtesten Strecken auf La Palma.
- Roque de los Muchachos: Mit 2.426 Metern ist dies der höchste Punkt der Insel und bietet einen spektakulären Blick über die gesamte Caldera und bis hin zu den Nachbarinseln an klaren Tagen. Hier befindet sich auch das Observatorium, ein Highlight für Sternenfans.
4. Cumbre Vieja (La Palma)
Der Cumbre Vieja ist seit den Vulkanausbrüchen von 2021, die weitreichende Veränderungen an der Landschaft verursacht haben, bekannt. Diese jüngsten Aktivitäten haben erneut gezeigt, wie lebendig und dynamisch die Kanaren als Vulkanregion sind.
Besucher-Tipps:
- Geführte Touren: Es werden mittlerweile geführte Touren angeboten, die den Einfluss und die Veränderungen durch den jüngsten Ausbruch dokumentieren. Ein echtes Erlebnis für Vulkan- und Naturfans.
- Landschaft in Veränderung: Die Asche und Lava haben neue Landflächen geschaffen und prägen das Erscheinungsbild der Umgebung – ein eindrucksvolles Beispiel für die Kraft der Natur.
5. Vulkanische Höhlen auf Lanzarote: Cueva de los Verdes und Jameos del Agua
Neben der beeindruckenden Oberfläche hat Lanzarote auch unterirdische Vulkanwunder zu bieten. Die "Cueva de los Verdes" und "Jameos del Agua" sind zwei berühmte Höhlensysteme, die durch Lavaflüsse entstanden sind. Die von Lava geformten Tunnel und Kammern bieten eine einmalige Kulisse und wurden zum Teil von dem Künstler César Manrique künstlerisch gestaltet.
Highlights:
- Cueva de los Verdes: Eine geführte Tour führt dich durch das beeindruckende Höhlensystem, in dem Sie mehr über die geologischen Prozesse erfahren, die zur Entstehung der Höhlen führten.
- Jameos del Agua: Der Bereich wurde von César Manrique in ein Kunstwerk verwandelt, das aus einem natürlichen See, einem Konzertsaal und tropischen Gärten besteht.
6. Roque Nublo (Gran Canaria)
Gran Canaria ist bekannt für seine vielfältigen Landschaften und bietet im Zentrum der Insel eine weitere Vulkanattraktion: den "Roque Nublo". Dieser 80 Meter hohe Monolith, ein Überbleibsel vulkanischer Aktivität, ist nicht nur ein Naturdenkmal, sondern auch ein heiliger Ort der Ureinwohner. Der Roque Nublo liegt in einem Naturpark und ist umgeben von Kiefernwäldern und weiteren Felsformationen.
Aktivitäten und Tipps:
- Wanderungen: Die Wanderung zum Roque Nublo ist eine der beliebtesten der Insel und belohnt Sie mit einem fantastischen Blick auf die Berglandschaft Gran Canarias. Besonders beeindruckend ist der Sonnenuntergang von hier aus.
- Aussichtspunkte: Es gibt zahlreiche Miradores (Aussichtspunkte), von denen Sie die beeindruckende Landschaft bewundern können.
7. Vulkanische Strände und Küstenformationen
Die Vulkanlandschaften der Kanaren enden nicht an den Kratern und Bergen. Auch die Küsten sind von vulkanischer Aktivität geprägt, mit Stränden und Felsformationen, die in ihrer Form und Farbe einzigartig sind.
- Schwarze Sandstrände: Die vulkanischen Inseln bieten einige der schönsten schwarzen Sandstrände der Welt, wie zum Beispiel den Playa de Benijo auf Teneriffa oder den Playa de Nogales auf La Palma. Diese Strände bieten eine faszinierende Kulisse und sind ein Muss für Strandliebhaber.
- Los Hervideros auf Lanzarote: Diese beeindruckenden Küstenformationen entstanden durch abgekühlte Lavaströme, die ins Meer flossen. Bei starker Brandung spritzt das Wasser durch die Felsspalten und erzeugt ein beeindruckendes Schauspiel.
Fazit: Vulkanlandschaften der Kanaren – Ein unvergessliches Erlebnis
Die Kanarischen Inseln bieten durch ihre vulkanischen Ursprünge eine atemberaubende Vielfalt an Naturwundern, die man so nur selten an einem Ort findet. Ob auf den hohen Gipfeln des Teide, den zerklüfteten Kratern der Caldera de Taburiente oder den schwarzen Stränden, die Kraft der Vulkane ist überall präsent.
Ein Urlaub auf den Kanaren ist deshalb viel mehr als nur ein Badeurlaub. Es ist eine Gelegenheit, die faszinierende Geologie der Erde hautnah zu erleben und sich von der spektakulären Schönheit dieser magischen Inseln verzaubern zu lassen.